Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen in Berlin, ist eine Koryphäe in Fragen der Verkehrssicherheit.
Die per Gesetz vorgeschriebene Anbringung eines zusaetzliche Aussenspiegels an LKWs, der in den Niederlanden nach Einfuehrung die Anzahl der schweren und toedlichen Unfaelle im Toten Winkel sofort um 42 Prozent reduziert hat, birgt ihrer fundierten Expertenmeinung nach zu viele Nachteile. Auch wenn dieser - Schaetzungen des ADFC zufolge - bis zu 300 toedliche Unfaelle pro Jahr vermeiden wuerde. Sofort.
"Der Spiegel [...] beeinträchtige die direkte Sicht durch die Windschutzscheibe auf die Straße." - Da ist ein Spiegel. Der reduziert den Toten Winkel von 38 auf 4 Prozent des Sichtfeldes des LKW Fahrers. WTF ist das Problem?
"Außerdem lasse sich der Spiegel an vielen Lastwagen nicht vibrationsfrei festmachen." - Probleme, die in den Niederlanden schon laengst geloest sind, gestalten sich in Good Old Germany sicherlich ganz anders.
Dass allein in den ersten drei Monaten diesen Jahres nur in Berlin schon vier Radfahrer im Totel Winkel starben, ist kein Grund, sofort zu handeln. Die Tatsache, dass der Zusatzspiegel sowieso nur ein Mittel zur Bekaempfung der Auswirkungen eines ganz anderen Problems, naemlich das der neben der Strasse verlaufenden Radwege ist, interessiert die Oeffentlichkeit sowieso nicht. Die Praesentation neuer, noch schnellerer Sportwagen, ist sowieso viel interessanter.